Deutsch-polnisches Erinnerungs- und Editionsprojekt „Edmund Polak“

Deutsch-polnisches Erinnerungs- und Editionsprojekt „Edmund Polak“ (Dr. Latkowska, Dr. Arich-Gerz)
Im Zentrum dieses Teilprojekts des ZEE steht die Übersetzung und Edition der Schriften des
Warschauer Buchenwald-Häftlings Edmund Polak ins Deutsche.
Edmund Polak hatte als Funktionshäftling Zugang zu Materialien wie Lageplänen von KZ-Baracken;
aus einem dieser großformatigen Pläne entstand sein Papierkunstwerk „Tunel“ über die
Lebensbedingungen der zur Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion („V2-Raktene“) und in
Baukommandos herangezogenen Häftlinge des Konzentrationslagerkomplexes Mittelbau-Dora. Eine
für den Einsatz im universitären Unterricht als E-Learning-Plattform aufbereitete Version dieses
Kunstwerks ist der 2004 von Dr. Arich-Gerz konzipierte und online einsehbare „Virtuelle Lern- und
Dokumentationsraum Tunnel“ (http://www.tud-online.tu-darmstadt.de/agerz/).
Edmund Polak überlebte die Lagerhaft, kehrte in seine Heimatstadt Warschau zurück und hinterließ
bei seinem Tod im Jahr 1980 eine Reihe von Schriften – einige davon wurden in kleinen Auflagen in
den 1960er und 1970er Jahren in Polen publiziert –, die heute aber in Vergessenheit geraten sind:
Morituri, Kim jestes, Basiu?, Dziennik buchenwaldzki. Diese Schriften planen wir ins Deutsche zu
übersetzen und gemeinsam mit Ausführungen zur Biografie Polaks und zur Rezeptionsgeschichte
seines „Tunnel“-Papierkunstwerks in einer philologischen Ansprüchen genügenden deutsch-
polnischen Edition zu veröffentlichen.